“Fallingwild”- ein Film & Kunstprojekt über Mensch-Tier Cohabitation
Brian Karp
(Visuelle Anthropologie/ 1. Kamera und Editing)
Leonard Leesch (2. Kamera, Schnittbilder)
Peter Spillmann & Marion von Osten
(Idee und Ausführung) Kolja Vennewald (künstlerische Umsetzung) Franziska Zahl (PR/ Übersetzung).
SYNOPSIS
Das Projekt fallingwild greift das Verhältnis von Architektur und Natur wieder auf, indem es danach fragt wie Gestaltungsprozesse aussehen können, wenn wir Habitate anderer Spezies berücksichtigen und nicht-menschliche Tiere als Raumproduzent:innen und Stadtakteure begreifen.
LANGE SYNOPSYS
fallingwild verstehen wir als ein Plädoyer für ein vielfältiges Zusammenleben und gegen die gewollte oder ungewollte Verdrängung von Tieren und Menschen aus dem städtischen Raum. Die Stadt als Interspezies-Relation zu denken, heißt für uns, die Trennung von Natur und Kultur auf die Müllhalde der Geschichte zu werfen und stattdessen Brache und Ruine, Fuchsbau und Hochhaus als interpendenten städtischen Raums zu begreifen. Denken und gegenwärtig handeln, wie es Donna Haraway fordert, heißt, die sozialen, ökonomischen und politischen Widersprüche, die die moderne Stadt erschaffen hat, anders zu wenden: Als einen Raum vielfältiger und unterschiedlichster Spezies, der gerade dazu geschaffen ist, neue Subjektivierungsweisen und Solidaritäten zu erproben, gerade weil wir bereits zusammen leben.
fallingwild ist ein Projekt des Berliner Kollektivs Labor k3000. Die Architektur der Moderne setzte sich als anthropozentrische Behausung, als Kultur des Menschen in radikale Opposition zur Natur. Das Projekt fallingwild greift das Verhältnis von Architektur und Natur wieder auf, indem es danach fragt wie Gestaltungsprozesse aussehen können, wenn wir Habitate anderer Spezies berücksichtigen und nicht-menschliche Tiere als Raumproduzent:innen und Stadtakteure begreifen.
Ausgangspunkt des Projektes ist das Haus der Statistik am Alexanderplatz. Im Fokus steht die Fassade, die seit mehreren Jahren von über 200 Mauerseglerpaaren als Nistplatz genutzt wird. Viele Tiere verlieren ihren Lebensraum in den Monokulturen der industrialisierten Landwirtschaft und werden in der Stadt nicht gejagt. Das Nahrungs- und Habitatangebot in einer Stadt wie Berlin ist zudem besonders vielfältig. Aufgrund ihrer ausdifferenzierten räumlichen Vielfalt und den unterschiedlichsten historischen Architekturphasen und Gebäudetypen ist die Stadt ein idealer Ort auch für tierische Mitbewohner:innen geworden. Neue Formen des Zusammenlebens und Interspezies-Beziehung sind bereits Realität.
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